Deutschlands Lehrer sind PC-Muffel?

Die Europäische Kommission hat in einer Studie ermittelt, dass nur jeder vierte Lehrer im vergangenen Jahr den Computer im Unterricht eingesetzt hat. Im EU-weiten Vergleich zu den anderen Ländern liegt Deutschland gerade mal im Mittelfeld.

Da fragt man sich doch wo das Problem liegt? Also an der Ausstattung an deutschen Schulen liegt es nicht, denn 99,6 Prozent der Schulen verfügen über Lehr-Computer. Offensichtlich liegt eine andere Problematik vor: Die Lehrer weisen nach, dass sie nicht die nötigen PC-Kenntnisse ihr Eigen nennen. Hinzukommt, dass es ebenfalls an Einfallsreichtum fehlt bezüglich des Einsatzes der Computer im Fachunterricht.

Aus meiner persönlichen Praxiserfahrung gebe ich hier nun noch ein kurzes Statement: Während meines vierwöchigen Praktikums in der Friedensburgoberschule (Charlottenburg) hatte ich die Möglichkeit, einen kleinen Einblick in eine neu installierte sogenannte „Laptop-Klasse“ zu bekommen.

Das Prinzip der „Laptop-Klasse“ ist eigentlich an den Privatschulen ein weit verbreitetes Sytem. Ein Lehrer an der Schule kommt von solch einer Privatschule und wollte nun dieses Projekt auch an den öffentlichen Schulen installieren. In dieser Klasse, bestehend aus 30 Schülern, findet der gesamte Unterricht in allen Fächern zu 50 Prozent mit dem Laptop statt, d.h. die Schüler müssen an ihren Rechnern diverse Aufgaben lösen bzw. viel im Internet recherchieren, um den kritischen Umgang mit diesem Medium zu erlernen. Jedoch erweisen sich in der Umsetzung dieser Idee sehr viele Probleme. Diese machen es fast unmöglich, einen sinnvollen, praktikablen Unterricht zu geben, unter anderem wären da technische Probleme. Die Akkus sind oft zu schnell leer und meist sind nicht genügend Steckdosen in Reichweite. Hinzukommt die unerwartet fehlende Kenntnis der Schüler im Umgang mit einem solchen Gerät. Dies ist in dieser Klasse nur rudimentär vorhanden und die Lehrer müssen sich auch erstmal in der Art und Weise des Unterrichtens umstellen. Diese Summe der Faktoren führt doch häufiger dazu, dass die Schüler selten in den Stunden zum erwünschten Lernziel geführt werden können.

Mittels dieser kurzen Einsicht soll erkennbar werden, dass die Lehrer sicher nicht nur aus Unkenntnis heraus PC-Muffel sind. Persönlich denke ich aber, dass wir uns dieser technischen Innovation öffnen müssen, um der nachfolgenden Generation eine sehr gute Basis für das berufliche Leben zu schaffen. Schließlich ist es eine Aufgabe der Schule die Lernenden auf das Leben vorzubereiten.

In diesem Sinne: Lehrer öffnet euch für neue Medien und offene Unterrichtsmethoden.

2 Kommentare zu „Deutschlands Lehrer sind PC-Muffel?“

  1. Lehrer = PC Muffel? Wie geht denn sowas? Würde schon sagen das hat mehrere Gründe. Die älteren Lehrer wollen sich mit Sicherheit nich mehr antun was am PC zu machen. Die kenne das ja gar nich und das wäre ja was neues, Veränderung. Veränderung is ja nich gut. Naja bei den jungen Lehrern könnte das vielleicht noch funktionieren. Ich wüde es schon gut finden wenn man mehr Computer in den Unterricht einbinden würde, so könnte man zB Problemstellungen besser erklären und Lösugen präsentieren. So könnte man die Schüler vlt mehr für ein Thema begeistern. Der Nachteil den ich dabei sehe ist der, dass das an ner Hauptschule mit Sicherheit nicht möglich wäre, denn ich glaub kaum das Ali und Murat das ding im Raum lassen oder nich total zerstören. Man siehe Rütli OS.

    Die technischen Problemen bei der Laptopklasse halte ich für sehr gering. Die Akkus sind nach ner Zeit zwar nich mehr zu gebrauchen aber dann benutzt man sie eben nur noch als Puffer und verlegt eben ein paar Verlängerungskabel.

    In diesem Sinne: Ich würde es begrüßen wenn Computer mehr in den Unterricht eingebunden werden.

  2. Ich finde diese Idee super. Später an der Uni hat man ohne Laptop keine Chance mehr. Skripte für Vorlesungen werden oft online gestellt,
    Anmeldungen zu Prüfungen können nur noch online getätigt werden und Parallel zu Seminaren gibt es Diskussionsforen. Es führt leider kein Weg mehr am Laptop vorbei, zumindest im Universitätsalltag, und oft nicht einmal für Schüler, die eine Berufsausbildung beginnen. Warum also nicht schon früher in der Schule den Umgang lernen, damit man selbstdisziplinierter wird und beim Recherchieren nicht unnötig Zeit verliert, sondern sich auf das Wesentliche konzentriert?

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