Didacta 2012 – innovativ oder der Versuch Altbekanntes aufzupeppen?

Es wird Zeit, dass ich hier in meinem Blog mal wieder aktiv über spannende Bildungsprojekte schreibe und diese kritisch betrachte. Als Anlass nehme ich die Didacta – Deutschlands größte Bildungsmesse. Auch wenn die Didacta mittlerweile vor knapp drei Monaten stattfand, so sind die Themen doch immer noch tagesaktuell. Top-Themen der Bildungsmessen waren:

  • E-Learning
  • Lernen mit neuen Medien
  • Sicherheit der IT an Schulen
  • Cybermobbing
  • Selbstdarstellung der Schulbuchverlage

Direkt am Valentinstag ging es sehr früh Morgens auf nach Hannover. Mein Ziel war es, zu schauen mit welchen Materialien, Medien und Inhalten die Firmen, Verlage und sonstigen Aussteller den Schülern Freude am Lernen bereiten wollen.

Deutlich zu erkennen war, dass der Verband Bildungsmedien e.V. sich auf digitales Lernen fokussiert hat. So gut wie alle namhaften Schulbuchverlage haben zu ihren bisherigen Printexemplaren nun auch digitales Ergänzungslernmaterial herausgebracht. Wie muss man sich das vorstellen? Entweder befinden sich  auf den mitgelieferten CD-ROMs Arbeitsblätter oder Videos. So richtig interaktiv und motivierend erschienen mir die Materialien nicht. Groß im Kommen scheinen auch die SMART-boards zu sein. Diese waren ebenfalls sehr dominant an den einzelnen Ständen vertreten.

Hier stellt sich mir gleich die nächste Frage: Diese digitalen Tafeln inklusive der Software, die wirklich eine Menge Möglichkeiten liefern, den Unterricht interaktiver zu gestalten, sorgen auch nur dann für einen spannenden Unterricht, wenn die Lehrer das Gerät auch bedienen können. Was nutzt all das tolle digitale Material, wenn der Unterricht und Schule generell noch in ihrem alten Kostüm stecken? Sofern der Unterricht fächerübergreifend und projektorientiert ist, dann haben auch die digitalen Medien ihren Mehrwert für Schüler und Lehrer. So lange aber der Unterricht in 45-Minuten oder gar 90-Minuten-Slots organisiert ist, kann man auch frontal mit Arbeitsblättern, Büchern und ab und an mal ein Video Wissen vermitteln.

Wie ihr unschwer erkennen könnt, war ich von der Didacta nicht sehr überzeugt. Sicher gab es hier und da mal ein paar Sterne am Bildungshorizont zu sehen, aber das waren alles Externe Projektanbieter. D.h. das waren eher Angebote, die so organisiert sind, dass sie eher als Bonbon in einem Schuljahr genutzt werden, als diese in den Unterricht zu integrieren. Bestes Beispiel dafür sind die Autostadt Wolfsburg und Unternehmergeist macht Schule.

Hier noch ein paar Impressionen:

 

 

 

1 Kommentar zu „Didacta 2012 – innovativ oder der Versuch Altbekanntes aufzupeppen?“

  1. Hey,

    vielen Dank für deinen Eindruck zur Didacta. Ich bin seit ein paar Jahren an der Produktion wirklich sehr einfach zu bedienende Software für Whiteboards beteiligt. Du hast den Punkt nämlich genau erkannt. Es nutzt die modernste Technik nichts, wenn die Lehrer sie nciht einsetzen können.

    Du warst scheinbar an unserem KIDS-Stand, wenn ich mir die Fotos so anschaue 😉 .. Wenn du willst erzähle ich dir gerne auch noch ein bisschen mehr über unsere Ansätze.

    Grüße
    Martin

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