Sommerferien – schon was vor?

Bis die Sommerferien anfangen, ist es noch lang. Doch die Zeit vergeht schnell und beliebte Urlaubsreisen sind schnell vergriffen. Weißt du schon, wo du hin möchtest? – Nein? Dann schau doch mal hier vorbei.

Wie jedes Jahr fahre ich auch dieses Jahr wieder als Betreuerin einer Jugendreisegruppe mit. Diesmal habe ich mir den Verein „Sportjugendreisen“ ausgesucht. Da ich ein Newcomer bin bei diesem Verein, habe ich vor kurzem mit Florian Bornstein ein kurzes Interview geführt.

Literatenmelu: Erzähl mal in 3-5 Sätzen etwas über die Sportjugend!

Florian: Die Sportjugend Berlin (SJB) ist die Jugendorganisation des Landessportbundes (LSB). Stolz können wir behaupten, der größte nichtkommerzielle Reiseveranstalter unter den Berliner Jugendverbänden zu sein. Die Reisen sind nicht mit den großen Touristikunternehmen vergleichbar. Unsere Reisen sind für alle Kinder und Jugendlichen offen und werden ehrenamtlich betreut. Unsere Betreuer sind engagierte und qualifizierte Personen, die zum Teil auch Jugend- und Übungsleiter in unseren Mitgliedsorganisationen sind.

Literatenmelu: Wie bist du auf den Verein aufmerksam geworden?

Florian: Ich bin als Jugendlicher mal über das Bezirksamt in ein Zeltlager gefahren, was mir nicht gefallen hat. Daraufhin haben sich meine Eltern informiert, was es noch so an Kinder- und Jugendreisen gibt und ein Jahr später fuhr ich dann auf eine Reise der Sportjugend. Das war super, ich hatte viel Spaß und habe viele Leute kennengelernt.

Literatenmelu: Seit wann bist du dabei?

Florian: Zur Sportjugend bin ich 1995 gekommen und bin dann Jahr für Jahr in den Sommerferien als Teilnehmer unterwegs gewesen.

Literatenmelu: Wie hast du mal angefangen?

Florian: Wie schon gesagt, ganz klassisch als Teilnehmer. Irgendwann wächst man dann altersbedingt aus der Struktur heraus, überlegt sich dann, vielleicht auch mal aktiv solch eine Fahrt mitgestalten zu wollen und wird dann zum Teamer oder auch zum Reiseleiter.

Literatenmelu: Welche Position und Aufgaben hast du heute?

Florian: Ich habe über die Jahre im Grunde alles mitgemacht. Im Bereich der Ferienreisen vom Teilnehmer zum Teamer, bis hin zum Reiseleiter. Des Weiteren bin ich als Referent im Bereich der Aus- und Fortbildung tätig (Newcomer und Teamer). Ich unterstütze den Webauftritt und pflege die interne Community. Die dabei wohl wichtigste Aufgabe ist die Arbeit im Fachausschuss Kinder- und Jugendreisen. Hier kümmern wir uns um die Planung, Personalauswahl und die strategische Ausrichtung der Reisen. Meine Hauptverantwortlichkeit in diesem Gremium liegt in der Teambetreuung. D.h. die Pflege unserer ehrenamtlichen Teamer.

Literatenmelu: Welche Aufgaben haben eure Teamer (Reisebegleiter)? Was sollte einen Teamer auszeichnen? Welche Eigenschaften/ Vorwissen muss man haben?

Florian:

Aufgaben:

  • Ansprechpartner für die Belange der Kinder und Jugendlichen
  • Motivation und Anleitung der Teilnehmer zu Spiel, Sport und Spaß
  • Koordination und Umsetzung des täglichen Ablaufs (Wecken, Tischdienst, Ordnung in den Zimmern/Zelten, Tagesprogramm etc.)
  • Unterstützung des RL bei Vorbereitung und Durchführung von Elternabend und Nachtreffen
  • Vorbereitung und Ausrichtung von Aktionen in der Gruppe/ im Camp

Voraussetzungen:

  • Spaß im Umgang mit Kindern und Jugendlichen
  • große Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit
  • Erste-Hilfe-Nachweis nicht älter als 3 Jahre
  • soziale Kompetenzen
  • sicheres, faires und korrektes Auftreten den Teilnehmern gegenüber
  • Absolvierte Grundausbildung oder vergleichbare Erfahrungen durch Übungsleiterausbildung o.ä.
  • Kenntnisse der Rechtssituation in Ferienfreizeiten
  • Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein
  • Teilnahme an mindestens einem SJB-Seminar im Jahr

Literatenmelu: Wie werden sie auf die Reisen vorbereitet? Welche pädagogischen Aspekte sind dem Verein wichtig?

Florian: Die Vorbereitung umfasst viele Dinge. Als Newcomer-Teamer durchläuft man neben einem Informationsgespräch 2 gebündelte Seminarwochenenden. Eines in Berlin und das andere in einem unserer Feriencamps. Dort vermitteln wir unsere jahrelangen Erfahrungen, das Handwerkszeug, um die erste Reise erfolgreich zu meistern. Es geht hier um viele arbeitspädagogische Dinge, die Rechtssituation im Camp, Organisation und Planung sowie vieles mehr.
Wir bieten in den Camps gleiche Chancen für alle, die schwächsten Mitglieder einer Gruppe setzen den Maßstab. Bei uns zählt die Gemeinschaft, hier wird mit einer Gruppe gearbeitet und nicht die Programmpunkte auf wenige Einzelpersonen abgestimmt. Das Programm und die Herangehensweise an die Fahrt soll den Erfordernissen einer zeitgemäßen Jugendarbeit entsprechen. Konflikte werden mit pädagogischen Mitteln gelöst. Kinder und Jugendliche müssen „dort abgeholt werden, wo sie stehen“. Dies erfordert u.U. ungewöhnliche Wege und differenzierte Handlungsweisen. Wir erwarten, dass die Programme einer Reise nicht nur vorgesetzt werden, sondern diese auch von den Teilnehmern mitbestimmt werden.
Prämisse der SJB-Camps ist die aktive Erholung. Reine „Gammelfreizeiten“ entsprechen nicht unserem Verständnis für eine aktive Ferienfreizeit.

Literatenmelu: Welche Altersklassen fahren mit? Aus welchem sozialen Umfeld kommen die Kinder?

Florian: Unsere Reisen werden in Altersgruppen gestaffelt und starten ab 8 Jahren bis 19 Jahren.

Literatenmelu: Kannst du ein wenig von eurem Programm erzählen? Was macht ihr so mit den Kiddies? Gibt es Standardevents?

Florian: Es gibt kaum etwas, was wir nicht machen. Es gibt viel Wahlprogramm. D.h. wir bieten verschiedene Workshops an, so dass sich jeder das raus suchen kann, was ihm am besten gefällt. Von Tanzworkshops über Tampen basteln bis hin zu Schlammcatchen ist alles dabei. Klassische Turniere wie (Beach)Fußball, Basketball oder Tischtennis kommen ebenfalls nicht zu kurz. Standardevents sind unsere Klassiker wie z.b. die Mr. & Ms. Show, Herzblatt oder aber die Flirt-Disco. Solche Events werden auch von den Teilnehmern eingefordert.

So bevor das Interview nun fortgesetzt wird, hier ein kleiner Vorgeschmack: Rückblick 2007

Literatenmelu: Wie sind die Reisen organisiert? Wie wird das Programm zusammengestellt?

Florian: Die grobe Struktur einer Reise wird von uns als Fachausschuss festgelegt.Die inhaltliche Umsetzung erfolgt dann im nächsten Schritt durch den Reiseleiter und seinem Team. Sie organisieren und planen anhand mehrerer Vorbereitungstreffen das Programm der Reise, wie Unternehmungen, Shows, Workshops etc. Der Großteil unserer Reisen sind mittlerweile „Gut Drauf“ Reisen. D.h. wir setzen dort u.a. dieses Konzept um, mit dem wir sehr viel positive Erfahrungen machen konnten. Hier geht es darum während der Freizeit noch intensiver auf Bewegung, Entspannung und auch Ernährung einzugehen. In der heutigen Zeit ist das aus unserer Sicht sehr wichtig geworden. Dies wird in der Planung und im späteren Tagesprogramm entsprechend berücksichtigt.

Literatenmelu: Wie sind die Kinder untergebracht? Wie werden sie versorgt?

Florian: Die Unterbringung ist Abhängig von der Reise. Vom Zeltlager bis zum festen Haus ist alles dabei. Die Versorgung kann ebenfalls je nach Zielort von der eigenen Küche aus stattfinden in der die Kids sich selbst bekochen können oder eben auch bekocht werden.

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